Geschichte - Bürgergemeinde Augst

Bürgergemeinde Augst
4302 Augst
Schweiz


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Geschichte

Geschichte
Die ersten Baselbieter Bürgergemeinden
1891 wählten Arlesheim und Frendendorf als erste Gemeinden im Kanton einen Bürgerrat. Fünf Jahre später folgt Bennwil, verzichtete allerdings bald wieder darauf.
Frenkdendorf schafft 1911 den Bürgerrat ab und führte ihn 1924 wieder ein. In Itingen wird 1911, weil im Gemeinderat kein Bürger mehr sitzt, die Bürgergemeinde gegründet.
1921 folgen Augst und Sissach, wo Ambrosius Berer-Brodbeck das Amt als erster Bürgerratspräsident bekleidet.
1922 folgen Ettingen, 1928 Diepflingen und Tecknau, 1934 Wintersingen. Die meisten Bürgergemeinden der übrigen Gemeinden werden erst nach dem zweiten Weltkrieg gegründet.

Armenunterstützungen und Einbürgerungen
Es sind die Armenunterstützung und die Entscheide darüber, wer dazu gehörensoll und wer nicht (Einbürgerung), die noch lange Aufgaben der Bürgergemeinden bleibt.Seit rund 50 Jahren haben die Bürgergemeinden nur noch am Rande mit der Armenunterstützung zu tun. Doch an der Einbürgerung wollen wir festgehalten. War dieses Recht lange Zeit deshalb wichtig, weil es dazu diente zu verhindern, dass potenziell armengenössige Leute Bürger wurden. So entfiel mit der Zuständigkeit für die Armenunterstützung dieses Motiv und man könnte die Einbürgerung eigendlich den Einwohnergemeinden, dem Kanton oder dem Bund überlassen. Dann handelt es sich jedoch nicht mehr um Augster Bürger, sondern nur noch um Schweizer und ev. Baselbieter Bürger.
Ein Augster Bürger ist mit freude stolz darauf, Augst als seine Heimat bezeichnen zu können und Auster Bürger zu sein.

Dieser Text stammt aus "Heimatkunde Augst"
Herausgeber Werner Reichmuth und seine Mitarbeiter, 1984
Organisation
Der Bürgerrat setzt sich aus dem Präsidenten und zwei Bürgerräten zusammen. Dazu kommen der KassierIn und der BürgerratsschreiberInnen.
Der Bürgerrat hält im Jahr zwischen sieben und zehn Sitzungen ab. Dabei sind die wichtigsten Geschäfte jeweils das Erstellen des Jahresbudgets, die Kirschbaumverlosung, die Organisation des Banntages sowie Geschäfte im Zusammenhang mit Verwaltung, Unterhalt, Verpachtung usw. des Land­besitzes der Bürgergemeinde. Außerdem befasst sich der Bürgerrat mit den Einbürgerungen und stellt die entsprechenden Anträge zuhanden der Bürgergemeindeversammlung. Jährlich werden zwei bis drei Bürgergemeinde
Besitz
Der Landbesitz der Bürgergemeinde umfasst etwa 970 Aren. Davon befindet sich der grösste Teil im Banne Füllinsdorf. Wald besitzt die Bürgergemeinde keinen.
Der grösste Teil des Landbesitzes wird an Augster Landwirte verpachtet. Auf einem Teilstück hat die Bürgergemeinde 1958 eine Kirschbaumanlage errichtet, welche heute 100 Bäume zählt, die sich zu prächtigen Exemplaren entwickelt haben. Mit Freude und auch berechtigtem Stolz wird jedes Jahr der Ertrag der Kirschbäume unter den bezugsberechtigten Bürgern verlost.
Diese Verlosung findet immer an Ort und Stelle, d. h. direkt in der Kirsch­baumanlage statt, und jeder Bürger kann sich sofort vom zu erwartenden Ertrag überzeugen. Da jeweils ein Baum je Bürger und Bürgerin, welche eine eigene Haushaltung führen, gratis abgegeben wird, erfreut sich der Anlass eines grossen Zuspruchs.
Eine Landparzelle im Dorf wurde vor ein paar Jahren im Baurecht an die Firma Chemoforma AG abgegeben. Auf einer anderen Parzelle wurde die Gemeinschafts-Schiessanlage «Ruschebächli» der Gemeinden Füllinsdorf, Giebenach, Augst und Kaiseraugst ebenfalls im Baurecht erstellt.
In Augst besitzen gegenwärtig von den rund 900 Einwohnern deren 135 das Bürgerrecht der Gemeinde.

Bürger von Augst
Alte Bürgergeschlechter nach dem Zivilstandsregister bis zum Jahr 1900.
Mit + bezeichnete Geschlechter sind erloschen.
Früheste Eintragung oder Datum der Einbürgerung

Falkner
1792

Madörin
1799

Schaffner
1801

Vögtlin
1804

Meyer1808

Blank1809

Graf +
1809

Apotheker
1812

Kaufmann1820

Olloz
1821 von Ollon (Waadt)

Hanhardt +
1828

Heimgartner
1830

Allemandi +
1835 (nach anderen Quellen 1834)

Heiber
1835

Kübler
1836

Holzinger
1837

Moos
1837

Klausfelder
1938

Becker
1839

Weller +1840

Borkhauser oder Burkhauser
1841

Audran +
1842 von Mülhausen

Begle
1842

Emde +
1842

Niederhauser
1842

Langendorf
1842

Widmann
1842 (nach anderer Quelle 1843)

Gairing
1843

Herwegh +
1844 (nach anderer Quelle 1843)

Born
1847

Barth +
1848 von Deutschland

Kaiser
1850

Elmer +
1858 (auch Bürger von Basel)

Tiefenbach später Dieffenbach
1858

Potocki
1859 von Warschau

Birmbreier
1870

Dorn1872

Kugler"1930"

Moritz
"1930"

Ruder
"1930"

Schötzau
"1930"

Harisberg
"1964"

Herzog
"1964"

Kaspar
"1964"

Berger
"1964"

Laur1968

Trüssel Susi1968

Tschudin Edi1968

Hoffmann
"1970"

Mahrer1970

Blattner Alex1971

Maurer
1971

Mayer Harald1972

Seipp
1972

Feigenwinter
1975

Zill Verena
1976

Baumgartner Thomas1977

Bauer
1977

Brunner Peter1979

Wangler Hermann1979

Attinger Heinz1981

Baumann Heinz1983

Wyss Josef1983

Dillier Heinz1985

Fux Rolf1985

Grossenbacher Eduard1985

Thomann Esther1985

Croce Monika1988

Pollara1988

Riechsteiner Toni
1991

Meyre René1992 (auch Bürger von Basel)

Zalogaj Stevo 1996

Hasler Christian1998

Knobel Rudolf1999

Ofenheusle Margrit1999

Steiner Hansjörg1999

Kyburz Martin2000

Skubic Marco2000

Wen2002

Zerouali2002

Thommen Peter2002

Brand Anita2004

Cedro Salvatore2004

Shaqiri Isen2005

Karapandzic Novica2006

Sator Marioka2006

Yagci2006

Markovic Nebojsa2007

Braun Dragana2008

Ramsamy2009

Deger Nadine2011

Langel Roger2011

Kastrati Mimosa2012

Palaia Ginette2016

Rozzini Sergio2016



Um 1930 haben sich die Familien Kugler, Moritz, Ruder und Schötzau einge­kauft. Die Einkaufssummen betrugen damals je nach den Vermögensverhält­nissen bis zu 500 Franken je Person. Die Einbürgerungen wurden schon damals nicht mit der Absicht vorgenommen, die Kasse zufüllen, sondern um den neuen Bürgern der zweiten Generation eine neue Heimat zu geben. Diese Familien waren französischer (Elsass) oder deutscher Abstammung.
In den letzten zwanzig Jahren wurden verschiedene Schweizerfamilien ins Augster Bürgerrecht aufgenommen, welche das Bürgerregister mit fol­genden Namen bereicherten: Berger, Feigenwinter, Grossenbacher, Haris­berger, Herzog, Kasper, Mahrer, Trüssel und Tschudin. Diese Familien, z.T. bereits in der dritten Generation in Augst ansässig, konnten sich aufgrund des sehr grosszügig ausgelegten Einbürgerungsreglementes zu 30 Franken je Familie einbürgern.
Aber auch die ausländischen Familien oder Einzelpersonen, welche in den letzten Jahren ins Bürgerrecht aufgenommen wurden, konnten sich bei höchstens 2500 Franken je Familie nicht wegen Überforderung beklagen. Mit diesen Einbürgerungen wurden wieder folgende Namen im Bürgerregi­ster verewigt: Bauer Hoffmann, Seipp und Zill.

Tätigkeiten der Bürgergemeinde
Seit die Bürgergemeinde aus ihrem Landbesitz Parzellen im Baurecht abgab, stimmt auch die Kasse mit dem Plan überein, Aufgaben im öffentlichen Bereich zu erfüllen. So beteiligte sich die Bürgergemeinde mit zwei Darlehen zu Gunsten der Genossenschaft für Alterswohnungen am Bau eines entspre­chenden Hauses.
Die Bürgergemeinde hofft, fernerhin ihre Mittel auch für andere gemeinnützige Zwecke einsetzen zu können.
  • 27.10.2013 erste Aufschaltung, bearbeitet mit Frontpage (16'723 Besucher)
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Aktualisiert: 04.03.2024
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